Die interessante geschichtliche Darstellung der Sugambrer im Altertum und im frühen Mittelalter sowie
im Reich der Merowinger Franken, mit bis zu 10 Zelten, 10 Personen und 15 Programmen, seit 1991.
Geschichtliches
Allgemeines
Manus (Bedeutung: Mensch / Mann) zeugte mit seiner Frau Ask (Baumstumpf) drei Söhne,
die als Begründer der germanischen Stämme galten. Die Söhne waren Istwas, Ingwas
und Ermnas.
Die Sugambrer (auch: Sugamber-Sigamber-Sigambrer-Cugerner-Cugernii etc.) glaubten, von
Gott Istwas abzustammen und zählten sich deshalb zu den Istväonen, was „in der Mitte
liegend“ bedeutet; auch beteten sie die Flussgöttin Tanfana an.
Andere Stämme beteten den Gott Ingwas an. Sie gehörten daher zu den Ingwionen, was „Meeresnähe“
bedeutet.
Weitere Stämme im Binnenland wiederum beteten den Gott Irmin (auch: Ermin) an und gehörten
daher zu den Irmionen bzw. Ermionen.
Gebiet der Sugambrer erstreckte sich auf der rechten Rheinseite, nördlich der Ubier,
zwischen der Lippe bis zur Sieg. Dort begann dann das Gebiet der Usipeter, welche
bis ins Erftal und in die Kölner Bucht angesiedelt waren.
Die Sugambrer wurden von den Römern wegen ihrer Wildheit oft zwangsumgesiedelt. Da die
Sugambrer Reste der vor römischen Legionen geflohenen Tenkterer und Usipeter aufnahmen, wollte
diese die Sugambrer vernichten. Sie zogen sich in die Sümpfe zurück, wohin die römischen Legionen
sie nicht verfolgten. Die Sugambrer waren wegen ihrer Partisanenüberfälle bekannt
und fühlten sich auch eingeladen, als die Römer die Region der vernichteten Eburonen
zur Plünderung freigab. Mitten in der Plünderung wendeten die Sugambrer sich gegen
ein großes römisches Etappenlager westlich der Maas. Die Sugambrer überschritten
im Jahre 16 v. Chr. vermutlich nördlich des heutigen Bonn den Rhein. Die Sugambrer
eroberten den Legionsadler der 5 Reiter Legion des Clades Lolliana (lollilus) welche
nur durch das plötzliche eingreifen einer weiteren anderen römischen Legion ihrer Vernichtung entging.
Kurzfassung der fränkischen Merowinger Geschichte
Das Kerngebiet der Merowinger war vermutlich das Mosel- und Rheingebiet bis nach Westfalen.
Dort wurden die Franken auch als erstes im Jahre 240 als Heereshaufen, die den Rhein
überschritten, erwähnt. Es gibt aber auch Berichte, dass der Ursprung vermutlich
bei den Chamaven und Friesen Stämmen gewesen sein soll.
Fränkische Frühgeschichte im Jahr 257/258 - 358 Fränkische Mittelgeschichte im Jahr
358 – 486/487 Fränkische Spätgeschichte ab dem Jahr 486.
Frühmerowingisch = 450/480 bis 520/530. Im 4. Jh. bezeugten sie, vom Stamm der Salier
(Salfranken) abzustammen, denn Salier bedeutet: Stamm / Herrschaft.
Chlodio (auch Chlogio) war der erste namentlich fassbare Merowinger und rex (König) der
Salfranken. Er lebte im zweiten Viertel des 5. Jahrhunderts. Über ihn ist nur wenig
bekannt. Nach einer Angabe des Geschichtsschreibers Gregor von Tours war er verwandt
mit Merowech, dem Vater Childerichs von Tournai. Nach der Fredegar-Chronik war Chlodio
der Vater Merowechs, was aber zweifelhaft ist.
Merowech, dem Vater des Childerich, benennen sich die fränkischen Merowinger.
Der Sage nach wurde Merowechs Mutter am Strand liegend von einem Seeungeheuer vergewaltigt,
sodass das als göttlich angesehene Ungeheuer als Legitimation Merowechs auf den Königsthron
anzusehen war.
Childerich I. († 481 oder 482), auch Childerich von Tournai genannt, war der erste historisch
nachweisbare fränkische Kleinkönig bzw. rex aus dem Geschlecht der Merowinger. Er
errichtete in den 460er und 470er Jahren sein Herrschaftsgebiet im Nordosten Galliens.
Er legte den Grundstein für den Aufstieg des späteren Frankenreiches unter seinem
Sohn und Nachfolger Chlodwig.
Chlodwig I. entstammt der Ehe von Childerich und dessen thüringischer Gemahlin Basena
und trat als 16-jähriger die Nachfolge von Childerich als „Kleinkönig“ des Kriegerverbandes
der Salfranken an.
Es gab insgesamt drei Kleinkönige, nämlich Ragnachar, Childerich und Chararich, die Chlodwig
allesamt töten ließ, um seine Macht zu festigen.
Vermutlich etwa 492 heiratete Clodwig die burgundische Prinzessin Chrodechild.
Chlodwig unterwarf während seiner Regierungszeit alle anderen fränkischen reges sowie
weitere germanische Stämme gewaltsam. Daher wird er als Begründer des Frankenreichs
angesehen, zu dessen Hauptstadt er Paris machte. Seinen Übertritt zum Katholizismus
vollzog er wohl nach seinem Sieg über die Allamannen in der Schlacht von Zülpich.
An Weihnachten 498 ließ Chlodwig sich von Bischof Remigius in Reims katholisch taufen.
Dieser sagte zu ihm: „Beuge demütig dein Haupt, Sugambrer, bete an, was du verbrannt
hast und verbrenne, was du angebetet hast“
Der Sage nach ließ eine Taube eine Flasche mit Öl fallen, welches von da an zur Salbung
aller fränkischen Könige benutzt werden sollte.
Das Merowingerreich endete mit dem letzten Merowinger König Childerich III (720 – 751).
der von dem Karolinger Franken Karl Martell in ein Kloster verbannt wurde.
Die Germanen zur Römischen Kaiserzeit
Nero Claudius Drusus, geboren 38 v. Chr., als Sohn der Livia, der Frau des späteren Kaisers
Augustus, stirbt mit 30 Jahren im Jahr 9 v. Chr. durch einen Sturz vom Pferd an Wundbrand.
Germanicus, der Sohn des Drusus, übernimmt den Posten als Feldherr in Germanien.
Tiberius, der Bruder des Drusus, nimmt an Feldzügen gegen den Cheruskerfürsten Arminius
teil.
der Römer Sueton berichtete, wurde nach der Ermordung des Julius Cäsars durch Erdolchen
der erste römische Kaiser Oktavian ausgerufen, der sich später Augustus nannte. Er
regierte zusammen mit Agrippa (38 v. Chr.), seinem Schwiegersohn, dem Gründer von
Opidum Ubiorum Colonia (heute: Köln). Agrippina war die Enkelin des Agrippa. Sie
wurde Frau des Kaiser Claudius (im Jahr 48).
Köln als Kolonie wurde in Colonia Agrippinensis umbenannt.
Im Jahre 16 v. Chr. vernichteten die Sugambrer eine römische Reiterlegion des Feldherrn
Lollilus bei Aachen. Kaiser Augustus verhandelte persönlich mit den Sugambrern, die
daraufhin die römischen Feldzeichen herausgaben. Horaz besang dieses in einem Lied.
Diese Szene ist auf dem Silberbecher von Boscoreale dargestellt.
Im Jahre 8 v. Chr. siedelte Tiberius 40.000 Sugambrer auf der linken Rheinseite im Ubierland
(Köln) an.
Im Jahr 9 nahmen die Sugambrer vermutlich an der Varusschlacht teil, wobei die XVII,
die XVIII und die XIX Legion (ca. 20 000 römische Legionäre) völlig vernichtet wurden.
Arminius hatte als Förderati in Rom als germanischer Adeliger das Kriegshandwerk
erlernt. Sein 16-jähriger Bruder Vlavus (Blondschopf) kämpfte weiterhin auf der Seite
Roms.
Arminius’ Schwiegervater Segestes lieferte seine Tochter Tusnelda, die mit Arminius nach
einem Weiberraub liiert war und ihm den Sohn Tumelikus gebar, an die Römer aus.
Segimund, der Bruder von Tusnelda, war der Sohn des Segestes. Er wurde im Jahr 9 Priester
in Agrippa Colonia (Köln). Später ging er aus Unzufriedenheit zu seinem Stamm zurück.
Arminius der Cherusker wurde mit 37 Jahren in Italien durch die eigene Verwandtschaft
getötet.
Die Cherusker verlangten von Kaiser Claudius, dass Italicus, Sohn des Vlavus (Arminius‘
Bruder) Cheruskerkönig wird. Kaiser Claudius willigte ein. Somit kehrte Italicus
im Jahr 47 als römischer Bürger und König der Cherusker nach Germanien zurück. Als
die Cherusker ihn später absetzten, konnte er nur mit Hilfe der Langobarden wieder
in sein Amt eingesetzt werden.
Die germanischen Völkerschaften standen in mörderischen Kämpfen untereinander und versuchten
neues Land zu besiedeln. Die Friesen versuchten vergeblich, in das unbesiedelte Ijsselmeergebiet
einzudringen, in dem vorher die Chamaven, die Tubanten und Usipeter gelebt haben.
Die Chauken hatten die Amsivarier zwischen der unteren Weser und der Ems fast völlig
vernichtet; die Reste des Stammes irrten nun heimatlos und suchend umher.
Die Chatten (Hessen) im unteren Taunus und hessischen Bergland ging zum Teil in den Kämpfen
mit den Hermunduren zugrunde.
Im Jahr 69/70, nach dem Tod von Kaiser Nero, fand der Bataveraufstand unter Julius Civilis
und Classicus statt. Kaiser Vespasian eilte nach der Vernichtung seiner Truppen nach
Germanien zurück, erstickte den Bataveraufstand mit 8 Legionen und erklärte den Aufrührer
Civilis als rechtlos.
Als mächtigste Völkerschaft bewohnten die Brukterer unter ihrer Lachnerin (Chamanin)
Veleda das Land östlich des Rheins an der Ruhr und Lippe. Veleda wurde von den Römern
wegen des Bataveraufstandes getötet. Ihre Nachfolgerin hieß Gana und wurde mit den
Fürsten der Semnonen nach Rom zum Kaiser Domitian eingeladen. Mit Waffengewalt führten
die Römer einen von ihnen ausgesuchten Fürsten bei den Brukterern ein. Trotz ihrer
ca. 60000 waffenfähigen Männer wurden die Brukterer von ihren Nachbarstämmen, den
Chamaven und den Angrivariern, ausgerottet.
Südlich der Brukterer hatten es Reste der Tenkterer im alten Sugambrerland gegenüber
der Colonia Agrippinensium (Köln) wieder zu ansehnlichem Volksbestand gebracht.